Br. Michael, Ansprechpartner für das Kulturprogramm in der Würzburger Augustinerkirche, und Kirchenmusiker Hans-Bernhard Ruß nahmen zusammen mit P. Alfons und Br. Philipp die Auszeichnung der Stadt entgegen.
Die Kulturmedaille wird Personen, Vereinen oder Einrichtungen verliehen, die sich in besonderem Maße ehrenamtlich, gemeinwohlorientiert oder fördernd um das kulturelle Leben der Stadt Würzburg verdient gemacht haben. In der Verleihungsurkunde heißt es: „Die Augustiner ermöglichen mit ihren kulturellen Veranstaltungen, insbesondere in der Augustinerkirche, allen Menschen – unabhängig von ihrer finanziellen oder sozialen Lage – den Zugang zur Kultur.“ Das Kulturprogramm in der Augustinerkirche, so heißt es weiter, „ist hochwertig, vielfältig und schafft eine einladende Atmosphäre für Austausch, Innehalten, Entschleunigung, ohne Barrieren oder missionarischen Anspruch.“ Besonders gewürdigt wurde Br. Peter Reinl, der über viele Jahre hinweg das Kulturprogramm maßgeblich vorangebracht hat.
Burkhard Hose unterstrich in seiner Laudatio die Besonderheit des Kulturkonzeptes in der Augustinerkirche. Er sagte: „Die Augustiner entwickelten ein religiöses und kulturelles Programm, das nicht mehr aus unserer Stadt wegzudenken ist und viele Menschen anzieht. Und es ist durch und durch geprägt von dem spirituellen und zugleich politischen Statement, einen Raum zu schaffen, in dem Menschen sich als Gleichgestellte erfahren. Das bedeutet unter Anderem, dass kulturelle Angebote für Menschen unabhängig von ihren finanziellen Möglichkeiten zugänglich sind. (…) Weder Frack noch Abendkleid noch ein reich gefüllter Geldbeutel müssen unweigerlich Voraussetzung dafür sein, um wunderbare Konzerte auf hohem Niveau zu erleben. (…) Es ist wunderbar, dass es den Kaisersaal und das Mozartfest gibt, aber gleichzeitig braucht es diese Orte, die herkömmliche Konzepte in Frage stellen. Ein solcher Ort ist das Augustinerkloster.“
Hans-Bernhard Ruß und Br. Michael dankten für die Auszeichnung und die damit verbundene Wertschätzung. Zugleich galt ihr Dank den zahlreichen Untersützer:innen, insbesondere den Mitgliedern des Förderverein für Kirchenmusik in der Augustinerkirche sowie den Haupt- und Ehrenamtlichen Mitarbeiter:innen. In ihren Dankesworten brachten Br. Michael und Hans-Bernhard Ruß zudem die spirituelle Dimension von Kunst und Kultur zum Ausdruck: „…die Frage nach Gott stellt sich nicht isoliert. Und wenn unsere Aufgabe als Kirche ist, diese Frage wach zu halten, dann dürfen wir uns nicht isolieren, uns in unserer eigenen Sprache, in unseren eigenen Formaten verlieren. Dann ist es unsere Aufgabe, Ausdrucksformen aufzugreifen, die ihre je eigene Sprache sprechen.“
So findet das kulturelle Angebot in der Augustinerkirche nicht neben dem kirchlich-pastoralen Auftrag statt, sondern ist aufs Engste damit verbunden. Das aber, wie es in der Urkunde heißt, eben ohne Barrieren oder missionarischen Anspruch.